Archetypinnen – Die 13. Fee

Erkenntnisse zur Arbeit mit ungeliebten Persönlichkeitsanteilen und ungeliebten Charaktereigenschaften.

Meine Interpretation zur 13. Fee – Symbol für meine Schatten

Im Märchen zeigt sich die 13. Fee, als die unbewusste Seite der Menschen, sie zeigt Eigenschaften, Wesensmerkmale und Charakterzüge, die nicht gesehen werden sollen, die niemand haben will und unangenehm sind. Darum wird sie nicht eingeladen und ist nicht erwünscht. Sie stört das Bild und den Kreis der Feen, da sie anders ist als die anderen 12 Feen in ihren harmonischen hellen Farben der heilen Welt, des wunderschönen Seins.

Die 13. Fee erscheint im dunklen Gewand und stellt fest, dass sie nicht eingeladen wurde. Sie spürt, dass ihre Anwesenheit für alle anderen unangenehm ist. Ich habe mich gefragt, warum das so ist.

Meine Erkenntnis

Die 13. Fee zeigt uns unsere nicht gewollten Charaktereigenschaften und Persönlichkeitsanteile, unsere Schatten, ganz deutlich. Sie leugnet ihr wahres ich nicht. Sie sieht anders aus, sagt was sie denkt und tut was sie will. Sie nimmt nicht hin, dass Menschen sie meiden und leugnen, weil sie genau weiß, dass alle wissen, dass sie da ist.

Sie ist ebenfalls ein Teil von uns und in ihrem tiefsten Inneren besteht ein großer Wunsch nach Zugehörigkeit. Sie möchte ebenso wie alle anderen gesehen und wahrgenommen werden. Eingeladen werden und dazugehören. Sie wünscht sich so sehr, dass all ihre Kräfte endlich wertgeschätzt und wahrgenommen werden, sie weiß um ihre Schätze, denn sie kann Wünsche (Verwünschungen) äußern, die so stark sind, dass sie von den anderen Feen nicht unwirksam gemacht werden, sondern nur abgeschwächt werden können.

Die 13. Fee hat keine Wahl, sie kann nur so auf sich aufmerksam machen, weil sie weiß, dass sie nicht dazugehört, ihr niemand zuhört und sie niemand sehen will. Es ist ihre Möglichkeit, Sichtbar zu werden.

Die 13. Fee und die Schatten

Für mich persönlich steht die 13. Fee als Symbol für mein Unbewusstes, meine ungewünschten Charaktereigenschaften, meine Schatten.

Unsere Schatten sind Persönlichkeitsanteile, die wir nicht wahrhaben wollen, Wesenszüge, die wir an uns überhaupt nicht mögen. Ungeliebte Eigenschaften, die wir am liebsten verschließen würden, in einer Kiste, Deckel drauf und noch nen Stein drauf und noch ne Decke drüber, so dass wir sie nicht sehen und spüren können, so dass niemand sie sieht. Letztendlich sind sie da und machen sich immer wieder bemerkbar.

Manchmal wissen wir gar nicht, warum es uns schlecht geht, warum wir ein komisches Gefühl im Magen haben, wir uns unwohl fühlen und wir zu keiner Handlung fähig sind.  Wir an uns selber zweifeln und nicht zur Ruhe kommen können, denn irgendetwas tobt in uns. In Situationen hilflos sind und nicht verstehen, was ist denn jetzt gerade passiert.

Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass ungesehene, geleugnete und unangenehme Teile in uns sich unbewusst aufmachen, sich zeigen zu wollen, ob es uns lieb ist oder nicht.

Die Angst vor dem Unbekannten lässt uns weiter auf alten Wegen gehen und Mauern bauen, Steine stapeln und Kisten füllen. Das ist nicht notwendig.

Aus der Sicht eines Schattens

Ich weiß, ich bin ein ungewollter Anteil in dir selbst. Du sollst wissen, das meine Absicht positiv ist, ich will dir nichts Böses. Ich möchte endlich ein Teil von dir sein, möchte gesehen werden und dazugehören. In deinen Augen sehe ich vielleicht nicht schön aus und bringe dich in Kontakt mit Seiten in dir, die du überhaupt nicht an dir magst. Doch wisse, diese sind ein Teil deiner Selbst. Ich möchte kein Schatten mehr sein, nicht mehr verdammt werden. Ich möchte mit dir gemeinsam dein Leben gestalten und leben. Ich möchte das Beste für dich, ich bin deine Freundin.

Ich möchte in dein Leben integriert werden und so dazu beitragen, dass du endlich deine ganze Power, deine Kraft und Energie spürst und dein Leben lebst.

Schattenarbeit

Ich arbeit sehr gern mit der Archetypin der 13. Fee zusammen. Sie ist für mich mein innerer Anteil der mir ermöglicht, meine Schatten zu sehen und aufzudecken. Sie ist mir eine gute Freundin geworden und wenn ich ehrlich bin, liebe ich sie. Die eigene Arbeit mit meinen Schatten berührt mich immer wieder und erdet mich. Sie macht mich vollständig und komplett. Sie lässt mich Dinge sehen, die unangenehm sind, die ich an mir nicht mag, die mir peinlich sind, die mit Scham besetzt sind, die mich wütend machen und die mich so richtig emotional werden lassen. Wenn die 13. Fee erscheint, ist der Umgang heute meißtens freundlich und wertschätzend. Manchmal gibt es aber auch innerliche Konflikte und Widerstände und das macht es spannend.

Wenn es gut läuft, begrüße ich sie und danke dafür, dass sie sich mir zeigt. Ich lausche, was sie mir zu sagen hat und frage nach einem Lösungsvorschlag. Wenn ich im Widerstand bin, braucht es ihrerseits schon einige Tage, bis ich bereit bin, hinzuschauen und Gefühle wahrzunehmen, die ich überhaupt nicht haben will. Auch wenn es manchmal schmerzt, letztendlich ist es der größte Gewinn die eigenen Schatten ins Licht zu bringen und diese im eigenen System zu integrieren.

Mich führt diese Arbeit immer mehr zu mir selbst. Mehr und mehr.

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Ganz liebe Grüße Kerstin